Vom Suchen und Finden der Liebe!

"Du solltest ihm Eisenhut Umschläge machen, das hilft bei solchen Problemen." stellte ihre Großmutter fest und lächelte leicht. "Du liebst diesen kerl wirklich, oder?" fragte sie alles andere als bösartig. Ihr war der Arzt nämlich sehr sympatisch, was ja auf Gegenseitigkeit beruhte.

"Ja das tue ich, ich liebe ihn er ist alles für mich.", gab eine verlegend drein blickene Cameron zu und sah traurig ihre Granny an. "Ja du hast recht, ich werde das in Zukunft bei ihm anwenden das hilft ihm hoffentlich und lindert seine Schmerzen, nur tut es mir weh das zu erleben müssen das er Schmerzen hat und ich sie ihm nicht nehmen kann."

Gracy nahm ihre Enkelin in den Arm. "Schatz, du hast ihn doch so kennen gelernt und wenn du ihn wirklich liebst, wovon ich ausgehe, dann musst du für ihn stark sein. Laß ihn nicht zu sehr merken, wie sehr du selber darunter leidest, er wird sich dann nur selber Vorwürfe machen. Er scheint ja jetzt schon zu glauben, nicht gut genug für dich zu sein."

"Das stimmt, woher weißt du das alles nur?", dabei blickte Cameron ihre Granny verwundert und ungläubig an.

Grace lachte kurz auf. "Ach Schatz, das sind alles Erfahrungswerte und ich habe Augen im Kopf. Ich habe gesehen wie er dich ansieht und gehört, wie er redet. Dieser Mann ist kein schlechter Kerl, er hält sich nur selber dafür, Gott weiß warum.
Und nur schlechte Menschen wollen das Andere darunter leiden, das es einem selber nicht gut geht. Solche Menschen behaupten sowas sogar nur um anderen ein schlechtes Gewissen zu machen. Aber dein Greg ist keiner Dieser menschen, deshalb weiß ich, das er sich Vorwürfe machen würde, wenn er merkt, wie sehr du selber darunter leidest."

Cameron nickte ihrer Granny zu und lächelte ihr zu. "Ich werde deinen Rat befolgen Granny und ihm nicht zeigen wie sehr es mir weh tut wie sehr er leidet. Aber ich bin auch froh das er jetzt eine Therapie begonnen hat um seine Probleme in den Griff zu bekommen."

Grace nickte, während sie ihrer Enkelin einige *Wundermittel* aus ihrem *Giftschrank* zusammen suchte. "Reden ändert zwar nicht die Vergangenheit, aber vielleicht hilft es ihm ja wirklich, die Dinge zu verarbeiten, die ihm zu schaffen machen. Mir hat es damals geholfen, nach dem Tot deiner Großtante." sie seufzte leise, den noch immer tat es natürlich weh, an ihre Schwester zu denken. Aber Grace hatte gelernt, sich auf die schönen Dinge des Lebens zu erinnern, nicht an die Traurigen.

"Ich weiß das tut mir leid.", dabei streichelte Cameron ihrer Granny tröstend über ihre Wange. "Ich fürchte Greg hat sehr, sehr viel schlimmes erlebt, nur weiß ich nicht wie ich ihm da helfen kann.", das tat ihr sehr weh und sie konnte seine Schmerzen spüren die er hatte.

Gracy lächelte ihre Enkelin aufmunternd an. "Du kannst nur versuchen für ihn da zu sein Schatz. versuch hinter seine raue Schale zu sehen, wie du es ja schon immer getan hast und sei da, wenn er reden möchte..... und natürlich auch als seine Ärztin." sie hielt ihr nun das päckchen mit ihren alten Heilmittelchen hin. "Ich denke damit kannst du ihm sicher etwas helfen. Du hast doch noch nicht alles vergessen, was wir dir beigebracht haben, oder?"

"Nein das habe ich nicht Granny und ich werde es so machen wie du gesagt hast was anderes geht ja sowieso nicht.", das wusste Cameron ja auch selber trotzdem musste sie schwer seufzen denn einfach würde es nicht werden das war klar.

Grace strich ihr zärtlich über die Wange. "Kopf hoch Schatz, du wirst sehen, es lohnt sich meistens, für sein Glück zu kämpfen." sagte sie und schmunzelte dann leicht. "Hat er sich den schon damit abgefunden, das ihr ein gemeinsames Zimmer habt?"

Cameron lächelte ihre Granny an und nickte. "Ja das denke ich auch es lohnt sich um ihn zu kämpfen.", befand sie und verabschiedete sich von ihrer Granny um zurück zu ihrem Zimmer zu gehen.

Diese widmetet sich nun wieder ihrer *Arbeit*, während eine Andere sich der Küche näherte.
Susan hoffte das noch jemand da sein würde, um ihr zu helfen, sich dort zurech zu finden, als ihr Cameron entgegen kam.

"Oh hallo Susan, so spät noch unterwegs, ist bei euch alles ok?", fragte Cameron besorgt denn irgendetwas an ihrem Blick machte ihr Sorgen.

Susan seufzte und schüttelte den Kopf. "Nicht wirklich, aber das ist nichts neues, leider." sagte sie leise. "Wollen wir uns kurz setzen? Du scheinst auch nicht glücklich zu sein, im Moment." sagte sie und deutete auf eine Couch, die man in solchen alten Gutshäusern ja oft in den großen Fluren findet.

"Ja, das machen wir und dann sag mir bitte was los ist?", sie zeigte auf die Couch wo sich beide setzen und Cameron sah dann fragend zu Susan.

"Henry hatte wieder einen dieser Alpträume." fing Susan an zu erzählen. "Er ist nach draußen gegangen, um frische Luft zu schnappen. Das macht er immer so, nach diesen Träumen. Ich mach mir nur etwas sorgen weil er ja nichts sehen kann." Zwar war Henry hier größtenteils aufgewachsen, aber Susan wusste nicht, ob er sich nach den vielen Jahren die er nicht mehr hier war, noch zurecht fand.

"Mach dir keine Gedanken, Henry kennt sich hier aus und hier hat sich nichts verändert.", redete Cameron beruhigend auf Susan ein. "Was für Träume hat Henry und warum bist du nicht bei ihm?", das wunderte Cameron und sie sah Susan dabei lächelnd an.

"Es sind Träume vom Krieg. Früher hatte er sie jede Nacht. Ich hatte Angst das es ihn in den Wahnsinn Treibt. Nacht für Nacht zurück in diese Kriegshölle zu müssen..." Susan seufzte. "Ich habe versucht ihm zu helfen, wollte ihn trösten, aber es war ein großer Fehler. Ich konnte nicht verstehen, warum er mich von sich stieß, keinen Trost wollte. Er wurde richtig wütend. So ging es beinahe jede Nacht und ich hatte schon Angst, das unsere Beziehung das nicht aushält, aber dann haben wir mit einer Therapie angefangen, für Kriegsveteranen und ihre Angehörigen.
Heute weiß ich das er nach so einem Traum erst einmal Abstand braucht, um es für sich selber zu verarbeiten. Später wenn er soweit ist, dann reden wir darüber.... dafür wollte ich gerade warmen Kakao holen, das er sich aufwärmen kann."

Cameron schluckte und nickte. "Das ist bestimmt sehr schwer zu bearbeiten. Geht es ihm denn jetzt durch diese Therapie besser und ist dein Vorgehen ein Rat von eurem Therapeuten?"

"Das mit dem Kakao ist nicht von ihnen, das mache ich so, weil er Kakao liebt und er sich ja aufwärmen soll, aber das ich ihn erst einmal in Ruhe lassen soll, das haben wir in der Therapie gelernt. Die meisten Menschen brauchen eine gewisse Zeit, zwischen Traum und Realität erst einmal wieder zu unterscheiden, gerade wenn es um die Vergangenheit geht. Sie ist einfach zu real und leider schämen sich die Betroffenen meistens auch, weil sie der Meinung sind das sie als Männer mit sowas klar kommen müssten. Frauen gehen mit sowas oft anders um." erzählte Susan.
"Aber allgemein geht es ihm viel besser, seid wir diese Therapie angefangen haben. Natürlich hat er auch Einzeltherapien. Die Alpträume hat er zum Glück nur noch selten, aber ganz werden sie wohl nie auf hören."

"Wenn jemand das hinbekommt das in den Griff zu bekommen dann seit ihr beide das,. ihr seit stark und liebt euch beide sehr das sieht man euch an.", sagte Cameron und lächelte Susan an. "Geh in die Küche Granny ist vielleicht noch dort die macht euch den besten Kakao denn es gibt."

"Ich bin mir sicher das er sofort schmeckt, das sie ihn gemacht hat." sagte Susan lächelnd und nickte. "Ja, wir lieben uns wirklich sehr und das ist wohl das wichtigste bei solchen Dingen. Liebe kann viele Wunden heilen." sie deutete auf die Sachen die Cameron in der Hand hatte. "Du scheinst auch Wunden heilen zu wollen."

"Das kann sein, er ist mit Liebe gemacht, von seiner Granny. Ja du hast recht so haben wir beide unser Päckchen zu tragen was mit unseren Männern, und doch lieben wir sie abgöttich", dabei sah Cameron aufmunternd lächelnd Susan an und stand auf um in ihr Zimmer zu gehen.

"Ich drück dir die Daumen, das er bald merkt, was er an dir hat." sagte Susan, als sie sich trennten.